Woran erinnern Sie sich, wenn Sie Lebkuchen riechen? Es gibt bei jedem Menschen Erinnerungen, die mit Düften verbunden sind. Der Duft von Weihnachten zaubert Erinnerungen an Kindheit und schöne Familienfeste herbei: Kekse, Kerzen, Weihrauch…
Schon in der vorchristlichen Periode wurde die Zeit um die Wintersonnenwende mit duftendem Räucherwerk gefeiert. In den Raunächten wurden Haus und Hof mit Weihrauch „gereinigt“.
Von allen fünf Sinnen ist der Geruchssinn am meisten mit unterbewussten Erinnerungen verbunden. Die Geruchsinformationen werden im Riechepithel der Nase aufgenommen. Die Geruchsnerven sind eine Ausstülpung des Gehirns in die Nase. Sie transportieren Informationen von Düften direkt an Gehirnareale, die mit der Steuerung von Gefühlen verbunden sind. Eines dieser Gehirnareale ist das limbische System. Es verarbeitet Emotionen und filtert, welche Informationen an das Gedächtnis weitergegeben werden. Dabei werden Sinneseindrücke mit den Erinnerungen verknüpft. Düfte scheinen dabei besonders eng mit bestimmten Ereignissen verbunden zu sein. Schon ganz wenige Geruchsmoleküle, die auf die Riechschleimhaut auftreffen, reichen, um Erinnerungen und tiefe Gefühle wachzurufen.
Gerüche können auf mehreren Ebenen wirken:
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Sie können die Stimmung beeinflussen.
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Sie dienen als chemische Kommunikationsmittel.
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Sie wirken als Auslöser für Sympathie und Antipathie, ohne dass uns das bewusst wird.
Düfte werden auch dazu verwendet, um Heilreize zu setzen. Die Aromatherapie wird in vielen Medizin-Traditionen und auch bei verschiedenen spirituellen und religiösen Gebräuchen genützt.
Im Maharishi Ayurveda werden Düfte nach ihren Eigenschaften den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha zugeordnet. Vata wird ausgeglichen durch schwere und süße Düfte. Dazu gehören die Düfte von Geranie, Orange, Ylang-Ylang, Basilikum und Fenchel. Pitta wird durch süße und kühlende Düfte in Balance gebracht. Dazu gehören Rose, Sandelholz und Lavendel. Um Kapha zu beruhigen verwendet man scharfe und wärmende Düfte, wie Zimt, Eukalyptus und Kampfer. Für jedes der drei Doshas gibt es von Maharishi Ayurveda eine Synergie von Aromen:
• Vata-Aromaöl wirkt beruhigend und entspannend. Es ist hilfreich bei Stress, Angst, Lampenfieber, Nervosität und Schlafstörungen. Es kann auch gut in der Vata-Tageszeit (Abend) oder -Jahreszeit (Herbst und Winter) verwendet werden.
• Pitta-Aromaöl kühlt und erzeugt Sanftheit und Wohlbefinden. Es beruhigt bei aufgewühlten Emotionen, Zorn und Aggressivität. Durch seine kühlende Eigenschaft ist es bei Hitzewallungen in den Wechseljahren empfehlenswert. Im Sommer wirkt es kühlend für die Raumluft. Man kann es als Parfum oder in der Aromalampe verwenden.
Während der Raunächte wird in der europäischen Tradition Weihrauch dazu eingesetzt, negative Kräfte in der Atmosphäre zu neutralisieren. Die 4 wichtigsten Raunächte sind am 20./21. Dezember, 24./25. Dezember, 31. Dezember/1. Jänner und 5./6. Jänner. Die Wintersonnenwende gilt als Zeitenwende, bei der es darum geht, Altes, Belastendes los zu werden und Neues, Lebensbejahendes zu begrüßen und entstehen zu lassen.
Wie auch immer Sie diese Feste feiern, wir wünschen Ihnen dabei alles Gute! Nehmen Sie Freude und positive Energie mit in das neue Jahr 2020!