Sport und Bewegung für Gesundheit und Langlebigkeit

19.03.2021

Wieviel Zeit nehmen Sie sich täglich für Bewegung? Bewegung ist ein essenzieller Teil unseres Lebens, Leben IST Bewegung!

Durch den modernen Lebensstil bewegen wir uns heutzutage durchschnittlich deutlich weniger als die Menschen früherer Jahrhunderte. Zusammen mit Stress und Fehlernährung durch industriell produzierte Nahrungsmittel sind Bewegungsmangel und sitzende Lebensweise die Hauptursachen für Zivilisations- oder Lebensstilerkrankungen.

Ein Großteil der Bevölkerung bewegt sich deutlich zu wenig. Eine geringere Zahl an Menschen bewegt sich zwar mehr oder weniger regelmäßig, aber aus der Sicht des Maharishi AyurVeda nicht unbedingt so, dass eine gesundheitsfördernde Wirkung daraus resultiert, weil sie sich ständig überfordern. Aus diesem Blickwinkel ist auch nicht jede Art von Sportausübung für jeden Menschen geeignet. Ebenso wie bei der Ernährung sind bei der Auswahl der Sportart die individuellen, durch die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha bedingten Eigenschaften, zu beachten.

Wann, wie oft und wie soll ich mich bewegen, um meine Gesundheit optimal zu fördern? Gibt es Sportarten oder Bewegungsformen, die für jeden Menschen geeignet sind?

Zweck von Bewegung

Sport und Körperübungen werden im Ayurveda als „Vyayama“ bezeichnet. Damit sind kräftigende Handlungen gemeint, die das innere Feuer (Agni) anregen, die Gewebe aufbauen, Kraft, Körperhaltung und Widerstandskraft verbessern, und Körperfett, Müdigkeit und Alterungsprozess reduzieren.

Richtige Dosierung von Bewegung

Wenn die Körperübungen richtig dosiert werden, wird neben Körperfett auch Ama abgebaut. Zusammen mit den anderen Körpergeweben wird vermehrt Ojas gebildet. Das ist das Fluidum der Vitalität, das uns jung und vital erhält.

Werden Körperübungen nicht ausreichend angewendet, wird Agni träge und Ama entsteht.

Werden Sport und Bewegung in einer übertriebenen Intensität ausgeführt, sodass die Energiereserven abgebaut werden, können sie zu einem Verlust von Ojas und einem beschleunigten Alterungsprozess führen. Das ist immer dann der Fall, wenn man sich nach der Bewegung nicht erholt und erfrischt, sondern müde und ausgepumpt fühlt.

Um die richtige Dosis für Körpertraining zu finden, empfiehlt der Ayurveda, bei jeder Bewegungseinheit nur ca. 50 % der möglichen Leistung zu verbrauchen. Damit ist sichergestellt, dass immer ausreichend Ojas übrigbleibt, um alle Körpergewebe zu nähren und das Immunsystem zu stützen.

Mundatmung

wettlaufVielen Menschen fällt es schwer, die richtige Dosis von Leistung zu finden. Wenn man Hobby- und Profisportler beobachtet, sieht man, dass die meisten ihren Sport mit Mundatmung ausüben. Mundatmung hat jedoch sehr viele Nachteile. Vor allem die Austrocknung der Atemwege und die zu rasche Abatmung von CO2 führen dazu, dass die Sauerstoffversorgung der Gewebe nicht optimal ist. Mundatmung ist mit „Kampf-Flucht-Reflex“ und einem stress-typischen Stoffwechsel verbunden. Das führt zu einer Anregung des „sympathischen Nervensystems“ und damit zu einer Herabregulierung von Verdauungskraft und Immunsystem.

Wenn jemand, der schon im Beruf unter Stress leidet, auf diese Art Sport betreibt, führt das nicht zu Erholung und Regeneration, sondern zu einer zusätzlichen Belastung der Energiereserven und erhöht dadurch massiv die Gefahr von Burnout und Erschöpfungszuständen.

Nasenatmung

young-woman-2699780_1280Im Gegensatz zur Mundatmung hat Nasenatmung beim Sport viele gesundheitliche Vorteile. Nasenatmung ist mit einem „Ruhe- und Entspannungsreflex“ verknüpft und steigert Verdauungskraft und Immunleistung. Dadurch werden Energiereserven aufgebaut und Geist und Körper nachhaltig gestärkt.

„Es fällt mir unglaublich schwer, Sport mit Nasenatmung zu betreiben,“ sagt Julia. Sie geht mehrmals pro Woche joggen und ist seit Jahren an Mundatmung beim Sport gewöhnt. „Ich habe das Gefühl, mit Nasenatmung nicht vom Fleck zu kommen! Ich fühle mich wie eine Schnecke, und das entspricht nicht meinem Anspruch von Sport und Leistung.“ Dieses Gefühl beschleicht viele Hobbysportler und hindert sie daran, vollständig auf Nasenatmung umzusteigen.

Josef berichtet: „Ich habe schiefe Nasenscheidewände und bekomme nie genug Luft durch die Nase! Wie sollte ich mit Nasenatmung laufen können?“ Verschlossene Atemwege sind meist die Folge davon, dass die Nase nicht zum Atmen verwendet wird. So wie alle Organe, die wir nicht verwenden, verkümmern, so wachsen auch die Atemwege zu, wenn sie nicht zum Atmen benutzt werden.

Umgewöhnung von Mund- auf Nasenatmung

Die Erfahrung zeigt jedoch, dass regelmäßige Anwendung von Nasenatmung beim Sport dazu führt, dass die Luftwege abschwellen und wieder weiter werden. Man braucht nur etwas Geduld, um eine Phase zu überwinden, bei der man Sport und Bewegung nur in sehr geringem Tempo und geringer Intensität ausüben kann. Wenn man das akzeptiert, wächst die Kapazität ständig an und nach einigen Wochen oder Monaten kommt man mit Nasenatmung in einen Leistungsbereich, der Freude macht.

Aerober Stoffwechsel

Solange man Sport und Bewegung mit Nasenatmung durchführt, bewegt man sich mit der Intensität, die optimale gesundheitliche Wirkungen hat. Bewegung mit Nasenatmung heißt automatisch auch, dass ein aerober Stoffwechsel stattfindet. Das ist die Bezeichnung für ressourcenschonende und effiziente Energieproduktion des Körpers. Im Gegensatz dazu werden beim anaeroben Stoffwechsel Ressourcen und Energie massiv verbraucht. Das geschieht häufig bei Mundatmung und führt langfristig zu Schwächung, einem beschleunigten Alterungsprozess und Abbau von Ojas.

Wie oft und wie lange Sport?

Idealerweise sollte man täglich zumindest eine 20 – 30-minütige Bewegungseinheit, die außerhalb der beruflichen Tätigkeit durchgeführt wird, absolvieren. Die moderne Sportwissenschaft hat berechnet, dass 3,5 – 6 Stunden Bewegung pro Woche verteilt auf mindestens 6 Tage pro Woche optimale gesundheitliche Wirkungen hat – vorausgesetzt, dass das mit Nasenatmung geschieht.

Laut Ayurveda sind die besten Tageszeiten für die Sportausübung frühmorgens und am frühen Abend. Das entspricht jeweils der Kapha-Zeit des Tages. Wenn man sich während dieser Zeit nach den oben beschriebenen Prinzipen sportlich betätigt, trägt man am meisten dazu bei, dass gesunde Körpergewebe aufgebaut werden und Ama abgebaut wird.

Sportarten für die verschiedenen Doshas

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wenn Vata dominiert, sollten besonders Sportarten ausgeübt werden, die beruhigend wirken und nie überfordern.

Beispiele: Yoga-Asanas, flotte Spaziergänge und Wanderungen, Golf, leichtes Joggen, Kraftsport mit geringer Intensität

Pitta

Wenn Pitta dominiert, sollte man insbesondere darauf achten, dass man nicht einem allzu hohen Ehrgeiz verfällt – Mäßigung ist Trumpf. Sportausübung in kühler Umgebung ist wünschenswert. Bei Pitta-Dominanz ist es günstig, immer wieder alleine zu trainieren. In der Gruppe sind Pitta-Menschen gefährdet, durch besonderen Ehrgeiz über die Stränge zu schlagen.

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Beispiele: Schwimmen, alle Arten von Wintersport, Klettern

Kapha

Wenn Kapha dominiert, braucht der Körper immer wieder etwas stärkere Stimulation, um den zu Trägheit neigenden Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Für Kapha-Menschen ist es gut, Sport in einer Gruppe auszuüben, damit sie entsprechend motiviert und mitgerissen werden.

 Beispiele: Tanzen, alle Ballsportarten wie Fußball, Handball… , Kraftsport mit Körpergewicht (Liegestütze, Kniebeugen, etc.) oder Geräten (Hanteln, Theraband etc.)

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Bewegung für alle Doshas:

Yoga Asanas. Sie wirken bei richtiger Ausübung für Vata beruhigend, für Pitta kühlend und mäßigend, und für Kapha stimulierend und wärmend.

 Zusammenfassung

Bewegung ist eine der fünf Säulen der Gesundheit. Für die lebensfördernde Wirkung von Sport sind Regelmäßigkeit (tägliche Ausübung) und Mäßigkeit (Nasenatmung) von größter Bedeutung.

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