Ayurvedische Ernährung

16.01.2017

Ernähren Sie sich weise!

„In Zukunft will ich kürzertreten“

Wenn falsche Essgewohnheiten den Körper belasten, gehört die Absicht, zukünftig weniger zu essen, zu den meist gefassten guten Vorsätzen. In reduzierten Speiseplänen oder strengen Fastenkuren liegt oft nicht die Lösung, denn das Problem entsteht meist erst, wenn ungesundes Essverhalten nicht die Ausnahme, sondern mehr und mehr die Regel geworden ist. „Konzepte, die auf eine begrenzte Nahrungsmittelauswahl setzen, sind auf Dauer zu einseitig und schwer durchzuhalten“, sagt Dr. Karin Pirc, leitende Ärztin der Maharishi Ayurveda Privatklinik in Bad Ems. „Der Stoffwechsel kann geschwächt werden und dem Körper können wichtige Nährstoffe vorenthalten werden“. So ernten wir statt eines erwarteten verbesserten Lebensgefühls sogar das Gegenteil und Frust oder Entmutigung treten ein.Das Ernährungskonzept des Maharishi Ayurveda beruht auf jahrtausendelanger Erfahrung. Um den Körper bestmöglich mit wichtigen Vitalstoffen zu versorgen, spielt neben der Qualität der Lebensmittel vor allem die Funktionsweise des Verdauungssystems eine Rolle. Nur Speisen, die richtig verdaut und aufgenommen werden können, haben eine positive Auswirkung auf den Organismus. Ist der Stoffwechsel gestört, kommt es zur Ablagerung von Stoffwechselrückständen und Schlackenstoffen, welche die Gewebe schwächen, das innere Gleichgewicht stören und Völlegefühl, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Gewichtsprobleme hervorrufen können.

Der Stein im Bauch

„Vermeiden Sie schwere Kost am Abend!“ Dies ist die wichtigste Empfehlung der amerikanischen Ayurveda-Ärztin und Buchautorin Dr. Nancy Lonsdorf. „Man kann das wirklich nicht oft genug sagen. Denn die meisten Menschen, die auf ihre Ernährung achten und zu speziellen Abnehmprodukten greifen, machen trotzdem den Fehler, abends zu schwer zu essen“, erklärt die medizinische Leiterin des The Raj Ayurveda Health Center im US-amerikanischen Iowa. Nach ayurvedischer Auffassung nimmt die Verdauungskraft gegen Ende des Tages ab. „Da wir uns nicht mehr so viel bewegen und wenige Stunden nach dem Essen zu Bett gehen, hat der Organismus keine Chance, die Nahrung richtig zu verarbeiten. Ein Faktor, der Schlaf, Körperfunktionen und Gewicht negativ beeinflussen kann“, betont Dr. Lonsdorf. Stattdessen sollte die Hauptmahlzeit des Tages mittags eingenommen werden, wenn Agni, nach Ayurveda das Verdauungsfeuer, besonders große Kraft hat.Hilfreich ist weiterhin, Ayurveda-Praktiker wissen das, zu jeder Mahlzeit oder über den Tag verteilt heißes Wasser zu trinken. Es hilft, Stoffwechselschlacken zu lösen und Hungergefühle zwischen den Hauptmahlzeiten zu befriedigen. Entscheidend ist dabei nicht die Flüssigkeitsmenge, sondern vielmehr die Häufigkeit. Stündlich oder halbstündlich zwei bis drei Schlucke genügen. „Vor der Trinkkur sollten Sie das Wasser zehn Minuten kochen, da es so an Schwere verliert und an Energie gewinnt“, rät Dr. Lonsdorf. Wer nicht ständig frisches Wasser zubereiten möchte, kann dieses gut in einer Thermoskanne warm halten.

Frisch macht frischer

Nach Ayurveda nimmt der Körper Nährstoffe aus frisch zubereiteten, warmen Speisen auf. Aufgewärmtes oder Vorgekochtes sind dabei tabu. „Nahrung verleiht Energie und Lebenskraft, die im Ayurveda ‚Prana’ genannt wird. Prana nimmt beim Erkalten der Speisen ab und wird beim nochmaligen Erwärmen zerstört. Die einzelnen Nahrungsbestandteile werden schwer verdaulich und können nicht optimal verwertet werden“, erläutert Dr. Nancy Lonsdorf. Deshalb stehen auf dem ayurvedischen Ernährungsplan vor allem naturbelassene, leichte, ausgewogen gewürzte und gut verträgliche Speisen. Sie sind nicht zu kalt und nicht zu heiß und enthalten idealerweise die sechs Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Verwenden Sie hierfür auch die Maharishi Ayurveda Gewürzmischungen.

Fortschritt, der Spaß macht

„Bleiben Sie in Bewegung“ lautet die abschließende Empfehlung von Ayurveda-Expertin Nancy Lonsdorf. Yoga und sanfte Sportarten wie Wandern, Rad fahren, Nordic Walking, Golf oder Schwimmen regen den Stoffwechsel an, sind gut für die psychische Ausgeglichenheit und sind ein optimaler Ausgleich zum stressigen Berufsalltag. „Lassen Sie das Auto einfach mal stehen und nutzen Sie auch sonst jede Gelegenheit, sich zu bewegen“, ergänzt Dr. Lonsdorf.Also: Erstmal schön essen - und dann ein Spaziergang an der frischen Luft.

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Wenn Sie etwas verändern möchten, gehen Sie am besten Schritt für Schritt vor. Beginnen Sie mit ein, zwei Punkten, die sich leicht in Ihr Leben integrieren lassen. Erst, wenn sie sich bewährt haben, gehen Sie weitere Punkte an.

  1. Essen Sie nur, wenn Sie Hunger haben. Essen Sie erst, wenn die vorhergehende Mahlzeit vollständig verdaut ist (ca. 3 - 5 Std. nach einer Hauptmahlzeit).

  2. Überessen Sie sich nicht. Der Magen sollte nach dem Essen nur zu etwa 3/4 voll sein.

  3. Essen Sie in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre. Während des Essens sollten Sie nicht lesen, arbeiten oder fernsehen. Setzen Sie sich zum Essen immer hin.

  4. Gönnen Sie sich nach dem Essen 5 - 10 Minuten ruhiges Sitzen.

  5. Essen Sie immer ungefähr zur gleichen Tageszeit.

  6. Essen Sie weder zu schnell noch zu langsam.

  7. Das Mittagessen sollte die Hauptmahlzeit, Frühstück und Abendessen leicht sein.

  8. Vermeiden Sie Zwischenmahlzeiten, wenn Sie keinen Hunger verspüren.

  9. Das Essen sollte frisch zubereitet, wohlschmeckend, bekömmlich und warm sein. Vermeiden Sie aufgewärmte oder abgestandene Speisen.

  10. Der größte Teil der Nahrung sollte gekocht sein, da der Körper gekochte Nahrung leichter aufnehmen kann. Rohkost sollte Beilage (Salat) sein.

  11. Benutzen Sie Gewürze, denn Gewürze machen das Essen nicht nur schmackhaft, sondern unterstützen oft auch den Verdauungsvorgang. Vata, Pitta oder Kapha Churnas sind hierfür besonders empfehlenswert.

  12. Flüssigkeiten wie Wasser, Saft oder Lassi können während des Essens in kleinen Schlucken getrunken werden. Heiße Getränke sind vorzuziehen. Vermeiden Sie eiskalte Getränke.

  13. Milch sollte nicht zusammen mit den Mahlzeiten getrunken werden. Sie lässt sich jedoch gut mit Toast, Getreideprodukten und süß schmeckenden Nahrungsmitteln kombinieren.

  14. Honig sollte nicht erhitzt und nicht zum Kochen oder Backen verwendet werden.

  15. Vermeiden Sie abends schwere Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Joghurt, Käse, Buttermilch, Quark oder ähnlich Eiweißreiches.

  16. Nehmen Sie je nach Bedarf die entsprechenden Nahrungsergänzungen zu sich.

 

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