Garshan Trockenmassage

01.02.2018

Die Garshan-Massage ist eine traditionelle ayurvedische Trockenmassage. Das Sanskritwort gharshana heißt wörtlich „reiben“.

Diese Massage wird mit Wildseiden-, Bouretteseide-, oder Leinenhandschuhen durchgeführt und gleicht Kapha aus, während Vata und Pitta angeregt und vermehrt werden. Bei der Maharishi Pancha Karma-Therapie wird die Garshan-Massage von zwei Therapeuten synchron durchgeführt – ein besonders belebendes, erfrischendes und energetisierendes Erlebnis. Aber auch die Selbstmassage mit den Handschuhen wirkt sehr anregend, reinigend und vitalisierend.

Vor allem im Frühjahr, bei Kapha-Konstitution und Kapha-Ungleichgewicht (Müdigkeit, Übergewicht, Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Ödemen und Lymphstau) ist diese Art der Massage als Selbstanwendung sehr empfehlenswert. Durch das trockene Abreiben des Körpers mit den Wildseidenhandschuhen entsteht ein kräftiger Peeling-Effekt, bei dem abgestorbene Hautschichten und Unreinheiten abgerieben werden. Durch die raue Oberfläche der Handschuhe werden Kreislauf und Mikrozirkulation angeregt. Der gleichzeitig angewendete sanfte Druck bringt auch den Lymphfluss in Schwung. All diese Faktoren zusammen reinigen und kräftigen Haut und Bindegewebe. Diese Bindegewebsstimulation wirkt vorbeugend und heilend bei Cellulitis.

Die Garshan-Massage kann sehr gut zur Unterstützung einer Gewichtsreduktion eingesetzt werden.

Das Bindegewebe -auf Sanskrit meda dhatu - ist ein wichtiges Speichermedium des Körpers. Hier wird alles abgelagert, was der Körper im Moment nicht verwerten kann – wertvolle Energiereserven in Form von Speicherfett genauso wie fett- und wasserlösliche Umwelttoxine, die den Körper belasten und die Leistungsfähigkeit einschränken. Alle diese Substanzen werden bei Reinigungskuren (Kräuterentschlackung, Pancha Karma) mobilisiert. Die Garshan-Massage trägt dazu bei, dass die gelösten Schlacken wieder in den Kreislauf kommen, um dann über das Verdauungssystem und die Schweißdrüsen entsorgt zu werden.

Bei jeder Reinigungskur sollte man zumindest eine Garshan-Massage durchführen.

So wird’s gemacht:

  • Kopf/Hals: Nur sehr sanfte kreisende Striche über Stirn, Wangen und Kinn, kräftige kreisende Massagebewegungen an Nacken und Schultern, die Vorderseite des Halses über der Schilddrüse nur ganz sanft kreisförmig „streicheln“.

  • Arme: kräftig kreisförmig über Schulter-, Ellbogen- und Handgelenke, während man über Ober- und Unterarme innen und außen mit kräftigen Strichen auf und ab reibt.

  • Stamm: Nach den Armen sehr sanfte kreisförmige Bewegungen im oberen Brustbereich (die weiblichen Brüste werden dabei ausgespart!), sanft kreisförmig um den Nabel, dann horizontal und diagonal mit gegenläufigen Handbewegungen kräftig über den Bauch.

  • Rücken: Der Rücken wird mit kräftigen Strichen auf und ab massiert, dann mit starkem Druck und kleinen Kreisen über den unteren Lendenwirbeln und den Kreuz-Darmbein-Gelenken.

  • Gesäß und Beine: Mit sehr kräftigen kreisförmigen Bewegungen massieren Sie Hüfte und Gesäß. Anschließend beidhändig zuerst den linken Oberschenkel mit kräftigen Auf- und Abbewegungen, dann kreisförmig das Knie, Unterschenkel wieder mit Auf- und Abbewegungen, kreisförmig das Sprunggelenk und mit kurzen kräftigen geraden Strichen den Vorfuß. Das Gleiche am rechten Bein wiederholen.

Kapha-Typen und Übergewichtige mit großporiger, öliger Haut sollten nach der Garshan-Massage gleich warm duschen. Vata- und Pitta-Typen, Untergewichtige und Menschen mit sehr trockener Haut sollten unmittelbar nach der Garshan-Massage noch eine ganz kurze Ölmassage durchführen und dann erst baden oder duschen.

Hier finden Sie auf YouTube eine Video Anleitung.

Wann wird’s gemacht?

Wie jede ayurvedische Massage kann auch die Garshan-Massage mit Handschuhen jederzeit durchgeführt werden.

Am besten wirkt Garshan, wenn diese Massage während der Kapha-Tages- und Jahreszeit, also morgens und im Frühjahr, angewendet wird. Empfindsame Menschen mit Vata-Überschuss sollten die Garshan-Massage keinesfalls am Abend machen, um Vata vor dem Schlafen nicht allzu sehr anzuregen.

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